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Den freien Blick bewahren

Das Freidenker-Kulturseminar findet in diesem Jahr zum zehnten Mal statt. Ort dieses Liedersommers gegen Faschismus und Krieg ist erstmals das Schloss in Auerstedt.

28.06.2023: Engagement für Frieden, Zivilcourage und die Bereitschaft zum unvoreingenommenen Dialog sind für Marion Schneider unverzichtbar, um die Spaltung der Gesellschaft zu überwinden und Kriegstreiberei ein Ende zu setzen. Die Auerstedter Unternehmerin, Historikerin, Autorin und Politikerin freut sich deshalb besonders auf den diesjährigen Liedersommer gegen Faschismus und Krieg. Denn das so bezeichnete Freidenker-Kulturseminar findet in diesem Jahr im Schloss Auerstedt statt.

 Vom 30. Juni bis 2. Juli 2023 tragen Musiker, Liedermacher, Autoren, Kabarettisten ihre Werke einem zum Teil weitgereisten Publikum vor, diskutieren, streiten, tauschen Standpunkte in seminarähnlichen Formaten oder am Lagerfeuer aus. Das Besondere: Auch vom Publikum sind spontane Wort- und Gesangsbeiträge erwünscht und erfahrungsgemäß durchaus zu erwarten.

„Immer wieder ist unser Kulturseminar in den letzten Jahren auf Reisen gegangen – freiwillig oder gezwungenermaßen“, berichtet Monique Broquard vom für die Veranstaltung verantwortlichen Deutschen Freidenker-Verband. „Zum zehnten Mal laden wir zu unserem Kulturseminar ein, das an die Tradition der Liedermacherbewegung auf Burg Waldeck anknüpft, wieder unterstützt vom Bundes­verband Arbeiterfotografie und der Neuen Rheinischen Zeitung.“

Nach der Burg Waldeck über die Pfalz und dem hessischen Bad Orb komme man dieses Jahr in das Dorf, das durch die verheerende Schlacht 1806 zwischen den Truppen Preußens und Napoleons Bekanntheit erlangte. Dieser einst kriegerische Ort präsentiere sich heute als friedensstiftende Mitte Europas und passe ausgezeichnet zum Konzept der Veranstaltung, schwärmt die Freidenkerin und informiert darüber, dass in diesem Jahr ein besonderer Schwerpunkt auf der Beschäftigung mit dem Werk zweier „Urväter“ der Waldeck-Festivals, nämlich Franz-Josef Degenhardt und Dieter Süverkrüp, liege.

Während der Freitag Liedern am Lagerfeuer gehöre, würden am Samstag im „Plenum“ hochinteressante Künstler ihre Werke vortragen, berichtet Monique Broquard. Angekündigt sind Dietmar Sander aus Celle, der mit Piano und Gesang seine Meinung zum Thema „Freiheit, die ich meine und Demokratie, die ich nicht meine“ zum Ausdruck bringt. Corinna Gehre aus Jena widmet sich mit Gitarre und Gesang Friedens- und Freiheitshymnen der letzten Jahre. Ihr Schwerpunkt: „Ein Hoch auf den Zusammenhalt!“ Philipp Hoffman aus Kassel und Michael Letz aus Berlin und andere präsentieren unter dem Motto „Verfemte Künstler“ die besten Lieder von Franz-Josef Degenhardt und Dieter Süverkrüp.

Als unumstritten umstritten und streitbar gelten der Dresdner Uwe Steimle und Dieter Dehm aus Fulda: Sie treten als „Die Ost-West-Spötter“ in Erscheinung.

Darauf folgt das traditionelle Abendprogramm mit den künstlerischen Resultaten der Diskussion des Seminars unter Mitwirkung weiterer Künstler.

Die Sonn­tagmatinée gestaltet die Kaba­rettistin Jane Zahn aus Rheinsberg: „Zusammen aus der Fas­sung“ heißt ihr Programm, in dem es um die Bomben- und Panzer­stimmung und die anderen Dinge, die uns aus der Fassung bringen, geht und darum, ob wir wieder zurückfinden.

Wie Monique Broquard informiert, sind auch nicht vorangemeldete Gäste willkommen. Es müsse niemand draußenbleiben, der sich zu einem spontanen Besuch entschlossen habe. 

Der Deutsche Freidenker-Verband als Veranstalter versteht sich als Weltanschauungsgemeinschaft und Kulturorganisation. Er hat Aufklärung zur Hauptaufgabe seiner Tätigkeit erklärt. Diese habe sich an den heute aktuellen Fragen zu bewähren, freies Denken solle den Kopf freimachen für befreiendes Handeln. In der programmatischen Berliner Erklärung von 1994 formulierte der Verband den Anspruch, Antworten bezüglich der Ursachen der alle Lebensbereiche umfassenden allgemeinen weltweiten Krise zu finden.

Tatsächlich ist die Stimmung in unserer Gesellschaft derzeit extrem aufgeladen. Die internationale Lage erweist sich als äußerst angespannt, als kriegerisch. Der 10. Liedersommer soll diesen schlechten Vorzeichen zum Trotz, Mut machen, in dem Streben, sich nicht vereinnahmen zu lassen und den freien Blick zu bewahren: Um sich für ein friedliches Zusammenleben zu engagieren.

Jörg Schuster

Weitere Informationen:

Monique Broquard

Tel. 0152 53190992

E-Mail: liedersommer@freidenker.org

Text zur freien Verwendung und Bearbeitung


Datum der Veröffentlichung: 28.06.2023

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