Deutschland in Corona – Corona und der Tod

Die neuste Folge meiner Salve TV Serie “Deutschland in Corona” wurde nun ausgestrahlt. Dieses Mal beschäftige ich mich mit dem Thema Tod, das im Moment allgegenwärtig erscheint.

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Die Folge findet ihr auch HIER auf meinem YouTube Kanal und HIER auf Salve TV. Gerne könnt ihr euch mit Themenvorschlägen und Ideen für die kommenden Folgen an info@salve.tv oder info@marionschneider.net wenden.

Der Text:

Covid19 macht uns deutlich, wie schnell unser Leben zu Ende sein kann. Das bringt uns den Menschen zum Beispiel in Afghanistan oder Pakistan nahe, wo in vielen Regionen jederzeit eine Bombe explodieren oder von US-Drohnen abgeworfen werden könnte. Was den Tod in Afghanistan und in Deutschland jetzt verbindet, ist der Krieg. Jetzt führen wir Krieg gegen Corona, gleichzeitig aber führen wir, unsere Bundeswehr, auch Krieg in anderen Ländern. Und es sollen noch mehr werden, weil Deutschland doch mehr Verantwortung in der Welt übernehmen soll. Wollen wir das?

Den meisten von uns ist es nicht bewusst, dass die Welt sich seit 9/11 in einem ständigen und noch zunehmenden Krieg befindet. Schlagworte wie „Wirtschaftsboykott“ oder „Sanktionen“ sind andere Formen dieser Auseinandersetzung. Die wichtigste Ursache wie auch Folge eines Krieges jedenfalls ist das Denken in Feindbildern. Auch muss es eine Unversöhnlichkeit geben, um einen Krieg zu führen – sonst könnte die Diplomatie die Krise ja lösen.

Der Krieg zeigt sich auch in Deutschland. Wie viel Gewalt es im Fernsehen oder in den Nachrichten gibt, wie viele Kriegsspiele unsere Jugend spielt, welche Haarschnitte heute dominieren, wie man sich mit Tatoos selbst verletzt – vieles ist Ausdruck von Gewalt. Auch der festzustellende abnehmende Einfluss der Frauen und ihre geringere Sichtbarkeit signalisiert dies.

Nun bietet uns die Corona-Pandemie eine Chance: die Menschheitsfamilie kann zusammenarbeiten. Alle sind betroffen. Wir können uns gegenseitig helfen, uns über die besten Methoden austauschen und miteinander Mitgefühl, Güte und Solidarität praktizieren. Doch was geschieht schon nach kurzer Zeit? Ein teilweise hämischer, gnadenloser Wettbewerb wird propagiert, wer der Beste ist. US-Präsident Trump sucht nach Schuldigen und findet sie gleich in dem bösen China. Und auch unsere Medien machen mit, indem sie fast täglich Hetze gegen Russland verbreiten.

Ist die Chance schon vertan? Das liegt jetzt an uns. Wir müssen es nicht mehr länger dulden, dass Deutschland immer mehr aufrüstet und mit der NATO das Völkerrecht bricht. Wir können Widerstand einlegen: gegen Feinddenken und unnötige Schuldzuweisungen und stattdessen Akzeptanz und die Nichteinmischung in innere Angelegenheiten anderer Staaten verlangen, wie es das Völkerrecht vorsieht.

Dazu ist nur eine andere Haltung nötig, eine, die es uns erlaubt, unsere Augen und Ohren zu öffnen. Dann sehen wir, dass um uns viele Bäume sterben. Wir sehen sie verdursten oder wir sehen sie unter schrecklichen Krankheiten leiden, die sie schnell oder langsam in den Tod führen werden. Wir sehen das Insekten- und Vogelsterben. Und schließlich sehen wir, und das nicht erst seit Corona, viele kleine Läden sterben. Wir sehen Soldaten in Auslandseinsätzen sterben. Wir sehen Flüchtende in den Meeren ertrinken und durch den Krieg verhungern. Wir sehen Bomben fallen und Panzer fahren und sehen Menschen durch Terror sterben. Wir sehen, wie die Wälder brennen und abgeholzt werden. Wir sehen, wie die Tiere grausam in Massentierhaltungen leben und dann für den menschlichen Verzehr in Massenschlachtungen sterben müssen.

Viele wollten das bisher nicht sehen. Nun ist ein guter Moment, sich der Wirklichkeit zu stellen und zu fragen: Was möchte ich eigentlich? Will ich das so noch? Um dann zu fragen: Was will ich dann? Wir Menschen wollen in Frieden leben und für unsere Familien sorgen können. Wir wollen einen Beitrag für die Gesellschaft leisten und dafür Anerkennung erhalten. Wir brauchen Nähe und Zuwendung. Wir sind soziale Wesen.

Nun steht der Tod vor der Tür. Wir können ihn nicht mehr ignorieren. Die Folge ist Todesangst – nicht nur die einfache Angst um unser eigenes Leben. Wir fürchten vielleicht auch, dass andere sterben, die, die wir lieben oder auch andere, die wir nicht anstecken möchten, wenn wir Corona unwissentlich in uns tragen.

Das stärkste Mittel gegen die Angst ist die Liebe. Wo Liebe herrscht, hat der Tod keine Macht mehr. Eigentlich wissen wir das. Es ist überliefertes Wissen der gesamten Menschheit aller Kulturen. Je inniger und stärker die Liebe, desto weniger Platz hat die Angst. Lieben wir also – zunächst einmal dort, wo es uns leicht fällt. Das ist bei jedem Menschen anders. Lieben wir also unsere Nächsten, Tiere, Pflanzen, Bücher, Musik – mit unserem ganzen Herzen. Unseren Postboten, unsere Bäckereiverkäuferin, den Baum auf unserem Weg zur Arbeit oder die Katze von nebenan.

Liebe macht stark und gibt Hoffnung. Sie ermöglicht es, auch unseren eigenen Tod in die Arme schließen zu können und das Schicksal zu nennen. Oder Gott. Viele von uns wollen selbst entscheiden können, wann und wie sie sterben. Diesen Wunsch aufzugeben und in Liebe sein Leben bis zur Neige zu leben, bringt uns der Demut nahe und macht uns dankbar für jede Stunde des Glücks.

© Marion Schneider, Juni 2020

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